Ich habe mich seit sehr langer Zeit mal wieder an ein Reverse Stamping heran gewagt. Erstaunlicherweise hat es sogar halbwegs gut funktioniert. Dabei finde ich diese Technik gar nicht so einfach. Man hat hier ganz verschiedene Schwierigkeiten zu meistern und ich würde auch nicht sagen, dass es eine Technik für Anfänger ist. Ich habe selbst so meine Probleme damit.
In diesem Beitrag zeige ich euch ein bisschen etwas über die Reverse Stamping Technik und meine Probleme damit. Außerdem erzähle ich euch etwas über meine Bilder und wie ich sie mache und ihr bekommt einen kleinen Ausblick, was bei mir noch ansteht. Mehr dazu weiter unten im Text.
Als erstes habe ich alle Nägel einfarbig lackiert. Auf den Ringfinger habe ich zwei Schichten nama-stay the night, am Mittlefinger fiji lackiert.
Während der Lack dann getrocknet ist habe ich nebenbei schon mal auf meine Silikon Matte das Muster für den Ringfinger gestempelt. Benutzt dafür habe ich meinen schwarzen Stamping Lack von MoYou. Er hat es nur leider nicht mehr aufs Bild geschafft. Ich besitze auch noch ein paar andere Stamping Lacke von MoYou und bin insgesamt sehr zufrieden mit ihnen.
Die Platte habe ich demletzt beim lila Gradient Stamping schon einmal benutzt. Ich mag sie einfach nur sehr gerne und wollte unbedingt noch mehr damit machen. Die Muster sahen dabei auch sehr Reverse-Stamping-Freundlich aus.
Reverse Stamping – die Technik
Nachdem ich also das Muster auf die Matte gestempelt habe, habe ich es erst einmal gut trocknen lassen und dann mit den essies und einem kleinen Nail Art Pinsel ausgemalt. Dann wieder kurz trocknen lassen und einen Topcoat drüber. Da habe ich den HK Girl von Glisten & Glow benutzt. So hab ich das dann erst mal 10 Minuten in Ruhe gelassen.
Wenn der Lack gut getrocknet ist kann man ihn wunderbar von der Matte abziehen und als Decal auf den Nagel packen. Dafür habe ich erst noch eine Schicht Topcoat auf den Nagel aufgetragen, damit das Decal auch ‚festkleben‘ und sich mit dem Nagel gut verbinden kann. Dann das Decal einfach drauf legen und festdrücken. Natürlich darf man hier nicht zu rabiat sein, damit man nichts kaputt macht.
Ein bisschen zurecht schneiden musste ich es auch noch, weil es natürlich viel zu groß war. Aber mit einer kleinen Nagelschere ist das kein Problem. Alles, was dann noch übersteht kann man mit einem Pinsel und Nagellackentferner (bzw. Aceton, ich habe reines Aceton benutzt) entfernen und/oder andrücken. Noch eine finale Schicht Topcoat drüber und fertig. So zumindest die Theorie.
Probleme beim Reverse Stamping
Die erste große Hürde für mich war, das Muster überhaupt erst einmal auf die Matte zu bekommen! Bei früheren Versuchen hat das nicht immer gleich geklappt. Diesmal ging es aber ganz leicht und zu meiner Überraschung wurde gleich beim ersten Mal das Muster schon sehr gut übertragen. Ich habe aber auch schon Fälle gehabt, bei denen ich das Muster 20 Mal versucht habe auf die Matte zu bringen und es einfach nicht funktioniert hat, weil immer die Hälfte gefehlt hat. An diesem Punkt habe ich dann oft schon aufgegeben. Glücksspiel also.
Beim Ausmalen muss man ein bisschen aufpassen, dass man nicht so dicke Nagellacktropfen hinterlässt. Eine dünne Schicht ist eigentlich schon ausreichend. Auch darf man nicht zu viel herum pinseln. Der gestempelte, trockene, Lack löst sich nämlich auch wieder, wenn man mit flüssigem Lack darüber pinselt. Das ganze kann also auch schnell beim Ausmalen verschmieren.
Topcoat drüber, trocknen lassen, abziehen, kein Ding. Zumindest nicht, wenn man einen guten Topcoat verwendet, der den Lack nicht verschmiert. Nach langer Reise bin ich beim HK Girl gelandet. Mein absoluter Liebling inzwischen. Mit ihm verschmiert auch nichts mehr. Vor dem Abziehen sollte man allerdings auch sichergehen, dass alles absolut trocken ist. Mit halb feuchtem Lack funktioniert das nämlich nicht. Also lieber ein paar Minuten länger warten.
Auf den Nagel kleben, großes Ding! Wie ihr seht habe ich es mal wieder nicht blasenfrei hin bekommen. Auch ist mir das Muster am Ringfinger beim aufkleben ein wenig verrutscht und fast gerissen. Der Mittelfinger ist deutlich besser geworden. Allerdings hat er mehr Blasen ab bekommen.
Das ist allerdings auch mal wieder so ein Fall von ’sieht man von weitem nicht‘ und ‚fällt im Alltag nicht auf‘. Aber wenn ich Bilder mache und nah ran gehe scheint es mir wie eine halbe Vollkatastrophe.
Naja, ich denke, ich werde dran bleiben und die nächste Zeit vielleicht öfter mal so etwas machen. Denn eigentlich ist es ja ganz schön und allein die Übung kann das noch perfektionieren.
Ein Blick in die Vergangenheit
Das letzte Reverse Stamping ist so lange her, da gab es meinen Blog noch gar nicht. Aber auf Instagram habe ich bereits meine ersten paar Schritte in Richtung Nail Art unternommen, schaut mal hier oder hier. Das ganze war ziemlich misslungen und ein klassischer Fall von ‚das sah in meinem Kopf irgendwie besser aus‘. Ganz abgesehen von meiner Nagelhaut, eine Katastrophe!
Aber jeder fängt ja mal klein an. Das, was ich damals gut fand, muss ich heute nicht unbedingt mehr gut finden. Man entwickelt sich ja auch weiter. Und das, was ich jetzt mache, ist schon sehr viel anders als das, was ich noch vor einem Jahr gemacht habe. Außerdem hätte ich nie gedacht, dass ich irgendwann einmal bei solchen Bildern landen würde. Da bin ich schon sehr gespannt, was die Zukunft so bringt.
Ein Ausblick auf die Zukunft
Auf dem Plan steht nämlich so einiges noch an Neuanschaffungen: neue Lampen zum fotografieren, ein Stativ (ja, ich besitze tatsächlich kein Stativ für meine Kamera), ein neuer (professionellerer) Hintergrund und irgendwann auch mal eine neue Kamera. Meine hat nämlich sehr deutliche Grenzen, über die ich mich inzwischen immer wieder ärgere. Aber sie hat eben auch schon ihre 13 Jahre auf dem Buckel, was will man da erwarten. Eine Spiegelreflex ist es auch nicht mal. Ich versuche aber das Beste heraus zu kitzeln. (Falls ihr neugierig seid, hier mal ein Link zu einem Testbericht von damals)
Videos kann meine Kamera leider nicht. Zumindest keine, die länger sind als 30 Sekunden und das ist um ein Nail Art Video aufzunehmen doch etwas zu schnell. Videos mache ich derzeit mit meinem Handy und einer selbst gebastelten ziemlich abenteuerlichen Halterungskonstruktion, damit ich von oben filmen kann. Auch hierfür wäre eine neue Kamera gold wert.
Von der Technik abgesehen will ich ein bisschen mehr stempeln, vielleicht auch öfter mal ein Reverse Stamping. Ich bewundere andere immer sehr, die das so wunderschön hin bekommen.
Bob wird auch nicht fehlen. Ich will immer mal wieder auch einen Bob malen. Schaut mal in die Kategorie Bob Art, dort gibt es schon ein paar.
Insgesamt will ich mehr frei Hand malen. Es macht Spaß und sieht auch (fast) immer gut aus. Sicher gibt es hier auch Verbesserungspotential, aber das geht auch nur durch Übung.
Mach das Beste aus dem, was du hast!
Manchmal fühle ich mich durch meine vor allem ‚technisch begrenzten‘ Möglichkeiten ein wenig eingeschränkt. Manchmal würde ich Dinge gerne einfach anders machen, sie funktionieren nur nicht mit meinen Mitteln. Zum Beispiel lassen sich ohne Stativ bestimmte Bilder gar nicht machen. Manchmal helfe ich mir dann damit aus, dass ich die Kamera auf einen Tisch oder ein Regal stelle, aber ich muss mich trotzdem immer verrenken und kann zum Beispiel auch nicht in einem schrägen Winkel von oben fotografieren. Dafür muss ich sie dann doch in die Hand nehmen.
Weiterentwicklung durch konstruktive Kritik
Aber alles zu seiner Zeit. Ich werde mit Sicherheit nicht stehen bleiben, sondern immer versuchen mich weiter zu entwickeln. Und falls ihr Anregungen, Tipps oder konstruktive Kritik habt, dann schreibt mir! Lasst mir einen Kommentar da, schreibt mir eine Mail an hello@lackelfe.de, oder benutzt das Kontaktformular hier. Ihr könnt mir auch auf Instagram schreiben, dort bin ich auch sehr aktiv.
Ich freue mich über jede Nachricht und Rückmeldung, die ich von euch bekomme, denn nur so kann ich mich wirklich verbessern. Positive Dinge wie ‚du machst das jetzt schon ganz toll‘ sind immer wieder schön zu hören und ich freue mich auch immer wie ein kleines Kind darüber, allerdings würde ich mir manchmal etwas mehr Kritik wünschen. Ich bin ein großer Fan von konstruktiver Kritik, weiß aber auch wie schwierig es sein kann, so etwas zu formulieren. Aber falls ihr so etwas mal los werden wollt, ich habe immer ein offenes Ohr dafür!
xoxo Lilly
5 Kommentare
Huhu,
Ich habe/hatte auch das Problem dass der Stampinglack nicht auf der Matte gehalten hat. Ich mach das jetzt immer so, dass ich farblosen Lack dünn auf die Matte pinsle, trocknen lasse und darauf stampe. Dann lässt sich das auch schöner ablösen und es ist nicht sooo empfindlich beim Platzieren auf dem Nagel ☺
Aktuell bin ich auch Fan von „direkt auf dem Stamper ausmalen und auf den Nagel drücken“, das geht auch ganz gut 🙂
Liebe Grüße,
Steffy
Hallo Steffy! Funktioniert das dann auch besser mit dem stampen, wenn man erst klaren Lack auf die Matte pinselt? Ich probiers einfach mal aus. Direkt auf den Stamper habe ich auch schon mal gemacht, war aber nicht besonders erfolgreich ???? Hast du einen Tipp, wie man Blasen verhindern kann? Die habe ich nämlich immer drin und ist ziemlich nervig. LG Lilly ????
Das ist sehr hübsch geworden. Ans Reverse Stamping habe ich mich bisher noch nicht dran getraut. Will ich auch mal testen. Aber ein sehr toller Bericht, danke für den Ausblick! 🙂
Liebe Grüße
Maike ♥
Danke Maike! ???? Ich habe mich auch sehr lange nicht ran getraut, vor allem weil ich ohnehin immer ein bisschen auf Kriegsfuß bin mit stamping ???? LG Lilly ????
Das sieht echt super aus????. Die Farben die du verwendet hast gefallen mir sehr gut, ich krieg das mit dem Stamping ja noch nicht so hin????