Jeder kennt es und mir passiert es regelmäßig. Der Nagel reißt ein. Nach häufigem Ärger habe ich endlich eine passable Lösung gefunden um den Nagel zu retten.
Ein Riss muss keine Katastrophe sein
Was also tun, wenn der Nagel mal wieder beschließt sich selbst kürzen zu wollen? Früher habe ich ihn immer bis zum Riss abgeschnitten. Da es mir aber in 98% aller Fälle passiert, dass er sehr weit unten einreißt, ist das ziemlich lästig und ärgerlich danach mit einem so kurzen Nagel rumlaufen zu müssen. Auf dem Bild unten seht ihr meine „Standard-Riss-Stelle“. Meistens ist es der Daumen. Und natürlich ganz unten. Eine falsche Bewegung und es kann sehr schmerzhaft werden.
Dieser Bilderbuchriss hat mich dazu bewogen euch meine Nagelrettungstechnik zu zeigen. Vielleicht ist sie euch ja eine genauso gute Hilfe wie mir.
Nagelkleber – meine allround Lösung für jeden Riss
Ich habe wirklich lange nach einer adäquaten Lösung gesucht und sie in Nagelkleber gefunden. Ein Beispiel seht ihr auf dem nächsten Bild, ich hoffe ihr könnt es erkennen. Witzigerweise gleicher Finger, nur die linke Seite. Der Riss, der inzwischen schon sehr gut raus gewachsen ist, war genau wie der neue ganz unten. Er ist jetzt schon ein paar Wochen alt, aber ihr seht, mit der Nagelkleber Methode könnt ihr ihn gefahrenlos rauswachsen lassen. Ihr müsst einzig ein bisschen auf ihn aufpassen und ihn pflegen. Wie das geht zeige ich euch jetzt.
Was ihr braucht
- Aceton
- Wattestäbchen
- Nagelkleber
- Rosenholzstäbchen
- Nagelfeile
- Nagelhautpflege oder Handcreme
Wenn ihr kein reines Aceton habt könnt ihr auch acetonhaltigen Nagellackentferner nehmen. Ich benutze übrigens Aceton aus dem Baumarkt. Funktioniert gut und hat noch nie Probleme gemacht. Ihr könnt natürlich auch in der Apotheke welches kaufen.
Damit ich nicht ständig mit der großen Dose rumschlabbern muss, benutze ich ein kleines Creme Döschen, in das ich das Aceton umfülle. Hat den Vorteil, dass man nicht gleich eine riesige Menge Aceton offen stehen hat, somit ist es angenehmer für die Nase und außerdem ist es handlicher.
Wie es funktioniert
Schritt 1
Das wichtigste ist, dass der Nagel bzw. die Stelle, die ihr kleben wollt sauber und fettfrei ist, damit der Kleber den Riss auch gut zusammen hält. Dafür reinigt ihr die Stelle am besten mit einem Wattestäbchen und Aceton.
Schritt 2
Gebt einen mini (und ich meine wirklich mini!) Tropfen des Nagelklebers auf die Spitze des Rosenholzstäbchens. Ihr braucht wirklich nicht viel. Mit dem Rosenholzstäbchen könnt ihr präziser und leichter arbeiten als wenn ihr den Tropfen direkt aus der Flasche auf den Nagel gebt.
Schritt 3
Streicht jetzt vorsichtig den Kleber mit dem Rosenholstäbchen über den Riss und ein bisschen drum herum. Wenn der Riss weiter oben im Nagel ist, dann klebt ihn auch von der Nagelunterseite zu. So weit unten wie er mir eingerissen ist, ist das leider nicht möglich, aber ich würde es euch auf jeden Fall empfehlen, wenn es geht. Die wichtigste Klebestelle ist aber nicht oben oder unten, sondern der Nagelrand. Vergesst ihr den Nagelrand und klebt nur von Ober- oder Unterseite, dann wird er euch früher oder später wieder aufreißen. Ich bleibe da dann häufig mit dem Nagel entweder in meinen Haaren hängen oder an einem Pulli oder der Sofadecke und schwups war die Klebearbeit umsonst. Also auf jeden Fall den Nagelrand gut versiegeln, dann hält das ganze auch!!! (Auf die mitgeklebten Fussel könnt ihr natürlich verzichten ????)
Kleiner Tipp zu Rosenholzstäbchen allgemein: Ich schmeiße Rosenholzstäbchen nicht weg. Damit ich sie länger benutzen kann, schnitze ich die Stäbchen mit einem Cutter immer nach. Dabei entferne ich die benutzte und ausgefranste Stelle so weit, bis es wieder wie neu aussieht. Auch wenn sie nicht viel kosten, spart das nachschitzen euch doch jede Menge Geld. Man muss ja nicht gleich das ganze Stäbchen weg werfen nur weil die Spitze nicht mehr benutzbar ist. Den Nagelkleber könnt ihr zum Beispiel auch einfach wegschneiden und das Stäbchen ist wieder wie neu und ganz normal benutzbar.
Schritt 4
In Ruhe durchtrocknen lassen.
Schritt 5
Nehmt euch eine feine Nagelfeile und feilt die Klebestelle vorsichtig glatt. Nicht den Kleber vollständig wegfeilen, denn sonst könntet ihr wieder von vorne anfangen. Nur so viel, dass der Übergang von Kleber zu Nagel erstens nicht mehr so auffällt und zweitens ihr keinen dicken Klebehubbel mehr habt. Das ist ein rein ästhetischer Schritt. Wenn ihr gut geklebt habt und es auch so vernünftig aussieht, könnt ihr diesen Schritt auch überspringen.
Schritt 6
Tragt entweder eine Nagel- und Nagelhautpflege auf oder benutzt normale Handcreme und cremt euch die Hände ein. Durch das Aceton habt ihr sämtliches Fett entfernt und vor allem die Haut leidet darunter. Sauber gefeilt und eingecremt kann sich das ganze wieder sehen lassen.
Ihr könnt jetzt gefahrenfrei den Nagel lackieren wenn ihr wollt, die Klebestelle fällt aber auch ohne Nagellack kaum auf.
Den Riss beobachten und pflegen
Die Klebestelle hält nicht ewig. Besonders nicht, wenn ihr acetonhaltigen Nagellackentferner verwendet. Der Kleber löst sich nämlich in Aceton. Kontrolliert also regelmäßig euren Riss und klebt bei Bedarf einfach nach. Reinigt aber vorher den Nagel von allem alten Kleber, der noch am Nagel haftet. Am einfachsten geht das mit Aceton. Wenn ihr sämtlichen alten Kleber entfernt habt könnt ihr wieder neu kleben. Ich mache das in etwa einmal pro Woche. Ein sehr geringer Aufwand für einen großen Nutzen.
Andere Methoden…
Anfangs habe ich es immer mit neu lackieren versucht. Der Nagellack kann den Riss auch eine Weile zusammenhalten, hält ihn aber nicht davon ab auch noch tiefer einzureißen und irgendwann ist der Nagel dann doch ganz ab.
Die Teebeutelmethode ist für mich auch keine dauerhafte Lösung. Hierfür wird ein winziges Stück Teebeutel mithilfe von Nagellack auf den Riss geklebt. Das hält zwar schon besser als nur Nagellack, allerdings ist es erstens sehr aufwändig, weil man es mit jedem Lackieren neu machen muss (vor allem wenn man häufiger neu lackiert) und zweitens sehr unschön weil der Teebeutel doch eine gewisse Dicke hat und man ihn trotz Nagellack sehr deutlich sieht.
Nagelkleber hält lange und ist, wenn man sauber arbeitet, so gut wie unsichtbar. Er verhindert, dass der Riss weiter einreißt, hält ihn stabil und man kann ihn in Ruhe raus wachsen lassen.
Wie geht ihr mit Rissen im Nagel um? Abschneiden? Kleben? Teebeutel? Vielleicht habt ihr ja noch einen guten Tipp?
xoxo Lilly
2 Kommentare
Huhu Liebes! Sehr guter und nützlicher Beitrag ???? Und ich muss sagen, ich mache es fast genauso ???? Das einzige, was ich nicht mache ist das mit dem Aceton ???? Hat bei mir auch so immer geklappt. Und am rechten kleinen Finger hab ich grad die Teebeutelmethode angewendet. Hält schon seit ner Woche ???? Dazu muss ich aber sagen, daß ichs nicht mit Nagellack sondern auch mit Nagelkleber mache und danach die Schritte wie oben beschrieben. Bisher hats gut geklappt ???? LG, Nici
Dankeschön ???? Bei mir hält es besser, wenn ich es vorher mit Aceton sauber mache. Klar, ohne geht auch, hält bei mir aber nicht so gut. Teebeutel sind irgendwie nix für mich, ich finde das sieht immer so unschön aus ????